Lebe deinen Traum. Aber lebe den, der es wert ist (2025)

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Filmkritik: „Moneyball“: Lebe deinen Traum. Aber lebe den, der es wert ist

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Studiocanal Trailer: „Moneyball“

  • FOCUS-online-Autorin Sandra Zistl

Dienstag, 17.09.2013, 21:18

„Moneyball“ zerpflückt den amerikanischen Traum von den unbegrenzten Möglichkeiten, um ihn neu zusammenzusetzen. Den alten Traum verkörpert Philip Seymour Hoffmann, den neuen Brad Pitt.

Er pumpt und pumpt. Presst die Lippen zusammen und stemmt die Gewichte ein weiteres Mal in die Höhe. Schweiß rinnt ihm unter den Haaren hervor, über Schläfe und Wange Richtung Hals. Unter der Haut zeichnet sich eine dicke Ader ab, unter dem T-Shirt die Brustmuskeln. Billy Beane ist ein Tier. Ein angeschlagenes Tier, das beschlossen hat, seine Wunden nicht zu lecken, sondern vernarben zu lassen und sich durchzubeißen. Jeden Tag aufs Neue.

Billy Beane gab es wirklich. Er war Manager der Oakland A‘s, eines ambitionierten Baseball-Teams, dessen Management zwar ein Händchen dafür hat, junge Talente zu entdecken, jedoch nicht über die finanziellen Mittel verfügt, diese zu halten, wenn sie sich zu Stars entwickelt haben. Die Oakland A‘s haben das Los all jener Mannschaften auf der Welt gezogen, die zwar konstant das obere Mittelfeld erreichen, aber nicht die Kraft haben, zur Spitze durchzubrechen. Dahinter stecken mehr oder minder tragische Trainer- und Managergestalten.

Brad Pitt und Philip Seymour Hoffmann als Kontrahenten

Brad Pitt spielt den Manager der Oakland A‘s mit einer verbissenen Entschlossenheit, Philip Seymour Hoffmann seinen Kontrahenten Art, den Trainer des Teams. Beane will endlich Erfolg haben und sucht fieberhaft nach einer neuen Strategie, Art und der Rest des Managements wollen weitermachen wie bisher. Beane will das Spiel, das eine große Metapher darstellt, verändern: „Ich will, dass es etwas bedeutet.“

Obama wollte das auch, das Spiel verändern, die Politik dazu bringen, dass sie im besten Sinne etwas bedeutet. Man könnte den Film insofern und ohne dass Regisseur Bennet Miller dies je geäußert hätte, als Parabel lesen auf das aktuelle Amerika. Dort versuchen gerade Menschen, das Ruder wieder herumzureißen. Sie wollen nicht, dass sich das Spiel verändert, dass es eine andere Bedeutung bekommt.

Lebe deinen Traum. Aber lebe den, der es wert ist (2)

Sony Pictures Bild 1/10 - Billy Beane (Brad Pitt) ist Manager der Oakland A‘s, einem Baseball-Team, das sich konstant im Mittelfeld der Liga bewegt, ohne je den Sprung nach ganz oben zu schaffen

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Sony Pictures Bild 2/10 - Der Grund: Das Management hat zwar ein Händchen dafür, junge Talente zu entdecken. Es verfügt jedoch nicht über die finanziellen Mittel, diese zu halten, wenn sie sich zu Stars entwickelt haben.

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Sony Pictures Bild 3/10 - Um aus dem Teufelskreislauf auszubrechen, engagiert Bean den jungen Yale-Absolventen Peter Brand (Jonah Hill)

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Sony Pictures Bild 4/10 - Brand ist ein Statistik-Freak, mit dem Bean den Baseball-Zirkus umkrempeln will: Alles, was zählt, sind die Zahlen.

Lebe deinen Traum. Aber lebe den, der es wert ist (6)

Sony Pictures Bild 5/10 - Die beiden zimmern sich ein Team aus bereits ausgemusterten B- und C-Profis zusammen, die, richtig eingesetzt, das schaffen, was sie sollen: siegen. Eine Gurkentruppe wird so zum Superteam.

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Sony Pictures Bild 6/10 - Beans Visionen kollidieren jedoch mit denen von Trainer Art Howe (Philip Seymour Hoffman), der Veränderungen ablehnt

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Sony Pictures Bild 7/10 - „Moneyball“ zerpflückt damit auch den amerikanischen Traum von den unbegrenzten Möglichkeiten. Wollen allein genügt nicht, das weiß Bean aus eigener Erfahrung.

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Sony Pictures Bild 8/10 - Von Casey (Kerris Dorsey), der Mutter seiner Tochter, lebt er getrennt...

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Sony Pictures Bild 9/10 - ...für die eigene Karriere als Spieler hat es nie ganz gereicht. Deshalb will er als Manager dem Spiel eine neue Bedeutung geben.

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Sony Pictures Bild 10/10 - „Moneyball“ kann damit durchaus als Parabel auf den amerikanischen Wahlkampf verstanden werden

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Wollen alleine reicht nicht„Moneyball“ zeigt, dass es möglich sein könnte. Und nicht nur deshalb ist der Film sehr amerikanisch während er es gleichzeitig überhaupt nicht ist. Die Geschichte über den Aufstieg eines Baseballteams zerpflückt den amerikanischen Traum, der da heißt: Alles ich möglich, du musst es nur wollen. Wollen alleine reicht nämlich erst einmal nicht. Beane wollte als junges Talent auch unbedingt ein Star werden. Aber es reichte einfach nicht, um richtig spitze zu sein. Zur beruflichen Niederlage kam die private hinzu. Von der Mutter seiner Tochter lebt er getrennt, das Mädchen muss ins Flugzeug steigen, um ihn zu sehen. Als Manager versucht er Saison um Saison das Underdog-Schicksal abzuschütteln und sein Team endlich an die Spitze zu katapultieren. Pitts Beane brodelt innerlich, hat jedoch gelernt, seine Energie zu kanalisieren. Er stemmt wie ein Irrer Gewichte, jedesmal, wenn sein Team auf dem Feld steht.

Rettung erfährt er ausgerechnet durch den jungen Yale-Absolventen Peter Brand, den Jonah Hill mit einem herrlich tumben Gesicht spielt, hinter dem sich strategischer Scharfsinn und analytischer Witz verbergen. Brand ist ein Statistik-Freak. Beane wirbt ihn der Konkurrenz ab und krempelt mit ihm den Baseball-Zirkus um. Alles, was zählt, sind die Zahlen. So zimmern sich die beiden ein Team aus bereits ausgemusterten B- und C-Profis zusammen, die, richtig eingesetzt, das schaffen, was sie sollen: Siege. Eine Gurkentruppe wird so zum Superteam.

Das Wollen erfährt dadurch eine neue Bedeutung: Wollen ist gut, aber nicht, wenn es stur auf ein unerreichbares Ziel ausgerichtet ist. Manchmal muss man die Regeln des Spiels dafür ändern und braucht möglicherweise einen Partner an seiner Seite. Neben der des Wollens erfährt so auch die Maxime, den eigenen Traum zu leben, in „Moneyball“ eine kluge, neue Nuance: Lebe deinen Traum. Aber lebe den, der es wert ist.

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